Zurzeit behandeln wir im Deutschunterricht das Thema Indianer und lesen „Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers“. Und so kam es, dass der 22. November für uns, die Klasse Bez 1a, kein gewöhnlicher Schultag, sondern ein Pfeil-und-Bogen-Tag wurde: An diesem Dienstagmorgen nämlich besuchten wir in Begleitung unserer Lehrerinnen Frau Locatelli und Frau Pallini das Bogenschiesscenter in Aarburg.
Um 8.00 Uhr trafen wir uns vor dem Bogenschiesscenter, wo die Workshopleiter Hans Peter Bühler und Bruno Glinz uns freundlich empfingen. Zusammen begaben wir uns in den Bogenschiessraum, der uns sofort in seinen Bann zog, denn auf mehreren Gestellen glänzten Bogen in allen möglichen Formen und Farben. Da gab es vom ganz einfachen Indianerbogen bis hin zum Hightech-Bogen alles zu bestaunen. Die Hightechbogen sind so kompliziert, dass wir sie gar nicht verstanden.
Herr Bühler erklärte uns die verschiedenen Bogenarten und erzählte uns, wie sie im Laufe der Zeit zu richtigen Jagdwaffen verfeinert wurden. Wir erfuhren auch, welche Bogen heute wofür gebraucht werden und welche Vorteile die unterschiedlichen Bogen haben. So staunten wir auch darüber, dass es zum Beispiel schon in der Steinzeit Bogen gab, die Pfeile hatten, aber Spitzen aus Stein und nicht aus Metall.
Tobias durfte den neusten Bogen in die Hand nehmen. Dieser war jedoch schwer, und noch schwerer war es, ihn aufzuspannen. Zwar sah er futuristisch aus, war aber bereits vor 60 Jahren entwickelt worden.
Danach wurde uns die korrekte Haltung gezeigt, die einen beim Bogenschiessen zum Erfolg führt. Der Buchstabe „T“ ist dabei sehr wichtig, denn genau eine solche T-Haltung sollte man beim Bogenschiessen einnehmen. Wir haben gemerkt, dass der Sport Bogenschiessen nicht nur Kraft, sondern auch Disziplin und Konzentration erfordert. Auch sehr interessant ist, dass sich die Sehne beim Entspannen wie ein Violinschlüssel bewegt.
Nach der theoretischen Einführung durfte sich die erste Achtergruppe fürs Üben bereit machen. Die restlichen Schüler mussten sich noch gedulden. Um die Wartezeiten zu überbrücken, hatten alle die Hausaufgaben und die Deutschlektüre mitgenommen.
Zuerst mussten wir Schutzkleider anziehen: Am Unterarm und an den Fingern befestigten wir eine lederne Manschette, um unsere Haut zu schützen. Danach hängten wir einen Köcher mit sechs Pfeilen an unseren Hosenbund. Jetzt durfte sich jeder einen der modernen Bogen aussuchen.
Es gibt Bogen für Rechtshänder und solche für Linkshänder. Ehrlich gesagt, waren wir alle darüber erstaunt, wie leicht sie waren. Zuerst erklärte uns Herr Bühler noch die Sicherheitsvorkehrungen, an die wir uns halten sollten, und dann stellte sich jeder der weissen Linie entlang vor der eigenen Zielscheibe auf. Als die Achtergruppe sich schulterbreit hingestellt hatte, hiess es, Pfeil montieren, Arme hoch, den rechten Ellenbogen zum Ohr ziehen, den Bogen gespannt halten, zielen und… Schuss. Es war recht schwierig, sich auf die Zielscheibe zu konzentrieren und gleichzeitig eine ruhige Hand zu behalten.
Eigentlich schossen wir fürs Erste gar nicht so schlecht, nur wenige Pfeile blieben im Holzrahmen stecken. Wir bestaunten unsere Ergebnisse gegenseitig, neckten einander und lachten zusammen. Viel zu schnell war der Köcher leer. Nun zeigte uns Herr Bühler, wie man die Pfeile fachmännisch aus der Zielscheibe ziehen musste. Bei diesem Schritt war besondere Vorsicht geboten, denn angeblich passieren die häufigsten Unfälle in diesem Sport, wenn man den Pfeil herausreisst und jemanden dabei mit dem Ende erwischt.
Um 12 Uhr verabschiedete sich die Klasse Bez 1a von Hans Peter und Bruno. Wir bedankten uns noch einmal ganz herzlich für diese sportliche Bereicherung. Das Bogenschiessen hat uns fasziniert und beeindruckt und vielleicht waren einige nicht das letzte Mal im Bogenschiesscenter.
Das war ein lehrreicher, toller MorgenJ Nun wissen wir, dass auch Sportarten, die nicht so bekannt sind, sehr anspruchsvoll sein können. An diesen Schulmorgen werden wir uns gerne erinnern, denn wir hatten alle grossen Spass, auch wenn der eine oder andere Schuss daneben ging.
Klasse Bez 1a/ Teresina Locatelli







