Besuch in der Bibliothek Oftringen
Am Dienstag, dem 21.10.2025, besuchte unsere Klasse B1a die Gemeindebibliothek Oftringen. Die Bibliothekarin Marianne Scheibler erwartete uns schon, um uns durch die Bibliothek zu führen. Nachdem wir es uns in der kleinen Arena gemütlich gemacht und unsere Notizhefte und Stifte bereitgelegt hatten, legte Frau Scheibler los:
Die Geschichte der Bibliothek beginnt im Jahr 1944. Damals sammelte man im alten Lehrerzimmer des Oberfeldschulhauses Bücher, die allen zur Verfügung standen. Erst 1976 wurde die „Bücherecke“ offiziell zur Bibliothek und 1987 erstrahlte in doppelter Größe eine ziemlich moderne Bibliothek. Diese Größe hat sie bis heute behalten. 1999 führte man CD-ROMs ein, mit denen man per Computer Videospiele spielen konnte; zwei Jahre später kam die Digitalisierung. Davor lieh man mit einem Kartensystem Medien aus: In jedem Buch steckte eine Karte, die in den Ausweis des Nutzers gesteckt wurde, wenn er ein Buch ausleihen wollte. Heute arbeiten die Bibliothekarinnen mit Sticker und Strichcodes, die eingescannt werden.
Zurzeit arbeiten drei Bibliothekarinnen in Oftringen: Esther Jost, Alexandra Fasano und Marianne Scheibler (Leitung). Alle haben einen EFZ-Abschluss. Den braucht man, um als Bibliothekarin arbeiten zu dürfen und zur Weiterbildung der Bibliosuisse zur Bibliothekarin SAB zugelassen zu werden. Jede von ihnen kümmert sich um einen Bereich. Ausser der Arbeit in der Ausleihe gehört zu den Aufgaben einer Bibliothekarin das Recherchieren, Bücher Einkaufen und Ausstatten (mit Nummern versehen, stempeln, einbinden), das Aufnehmen im Bibliotheks-Katalog sowie das ordentliche Präsentieren des eigenen Bereichs. Alte oder abgenutzte Bücher werden günstig verkauft, entsorgt oder weitergegeben. Außerdem beraten die Bibliothekarinnen die Benutzerinnen und Benutzer.
Das Geld aus Abos, Büchern und Mahnungen fließt in neue Anschaffungen und erhöht das Budget. In Oftringen gibt es nur ein Exemplar jedes Buches, außer Gregs Tagebuch und Das Guinness Buch der Rekorde. Bücherspenden nimmt die Bibliothek nur in kleinem Rahmen an, wenn sie einwandfrei sind. Mit dem Aufkommen digitaler Medien wuchs die Sorge, dass Leute keine Bücher mehr lesen würden – doch Marianne Scheibler bestätigt: «Die Menschen lieben es, ein echtes Buch in der Hand zu halten. Und nicht alle Bücher sind im Netz zu finden.»
Einige Zahlen: 2024 gab es mehr als 48’000 Ausleihen, rund 760 Benutzerinnen und Benutzer und etwa 12.800 Medien. Die Bibliothek ist eine Gemeindebibliothek, wird aber regelmäßig von Klassen und Lehrpersonen besucht. Hier finden auch Lesungen von Autorinnen und Autoren statt; an den Värsli- und Geschichten-Nachmittagen werden Geschichten vorgelesen und einmal im Jahr werden mit den 2. Klässlern Büchertaschen bemalt. Die Bibliothek ist fünf Tage die Woche geöffnet, nur Dienstag und Sonntag bleibt sie geschlossen; in den Schulferien gelten spezielle Öffnungszeiten. Es ist ein Ort, an dem sich Menschen treffen, miteinander reden, lesen, recherchieren und lernen können. Durch ihre gemütliche Atmosphäre hat die Bibliothek sogar Konflikte oder Probleme reduziert, weil sie ein Ort des Treffens ist.
Insgesamt ist es eine kleine, aber schöne Bibliothek. Leider ist sie nicht barrierefrei zugänglich, weshalb Marianne Scheibler sich eine Rampe am Eingang oder zumindest eine Glocke wünscht, mit der die Leute die Bibliothekarin rufen können, damit sie ihnen behilflich sein kann oder um den nahen Lift zu bedienen.
Zum Schluss durften wir alle ein Buch auswählen, über das wir Ende November eine Kritik schreiben werden. Die Führung hat uns gefallen: Frau Scheibler hat spannend erzählt, und wir haben viel gelernt.
Vielen Dank an Marianne Scheibler und unsere Lehrerin für das Leseförderprogramm, an dem die B1a teilnehmen darf. Wir hoffen auf weitere tolle Projekte.
Klasse B1a/ Lo



